Wettkampfbericht zum BerlinWoMan 2022

Erstellt am 21. November 2022

Eigentlich hatte ich nicht vor dieses Jahr wieder eine Mitteldistanz zu absolvieren, ein Interview in der Tritime motivierte mich aber doch spontan zur Anmeldung bei der ersten BerlinWoMan: immerhin wäre es meine 5. Teilnahme und damit der Einzug in den Jubiläumsclub! 

Nachdem zuletzt die Spannung noch wegen Unwetterwarnungen stieg und die Radstrecke aufgrund der Sperrung der Krone kurzfristig geändert wurde, gibt es nun kein Entrinnen mehr und ich stehe am Sonntag, den 28.8.2022 nach einer halbwegs schlaflosen Nacht (fährt wohl die S-Bahn?) gegen halb sieben beim Check-In am Strandbad Wannsee. Die Temperaturen sind in den letzten Tagen gesunken und glücklicherweise fällt kein Regen - perfekte Bedingungen also! 

Ich kann mich noch gut an die Aufregung vor dem Start auf meiner ersten Mitteldistanz beim BerlinMan erinnern: Habe ich an alles gedacht, welche Handgriffe muss ich beim Wechseln machen und wie hart wird es? 8 Jahre später ist alles etwas routinierter, und eine Vorfreude macht sich ganz ruhig vor dem Start breit. Dennoch muss ich kurz vor Startschuss noch einmal auf Toilette und dazu den Neo einmal wieder abstreifen, aber das ist auch schon alles. 

Die Schwimmstrecke nimmt sich lang aus, teilweise ist mit höheren Wellen zu kämpfen - und doch werde ich nicht wie andere Male gegen Ende schon von den ersten der nächsten Starter:innenwelle eingeholt. Weist dies nun auf eine bessere Schwimmperformance hin oder ist die Strecke doch nur etwas zu kurz? Beim Ausstieg habe ich plötzlich andere Sorgen - der hintere Oberschenkel meldet sich mit einem leichten Zwicken. Letztes Jahr musste ich beim Laufen zeitweise Gehpausen einlegen, wenn das nun schon an der Treppe losgeht... 

Ich nehme es entspannter und versuche erst gar nicht heraufzusprinten, immerhin warten nun 76 km auf einer verkürzten Strecke, auf welcher der Willi jedoch nun 6 statt 4 Mal erklommen werden muss. Das Fahren auf dem Zeitfahrrad macht Laune, unter dem Applaus der Zuschauer:innen am Wegesrand bereiten die Anstiege keine Probleme - nach alter Tradition nur in der letzte Runde. 

Ich steige vom Rad und mache drei Kreuze nun bis zu meiner fünften BM-Teilnahme in allen Wettkämpfen Sturz-, Pannen- und Karten-frei Rad gefahren zu sein. Motiviert dass dem Finish nun nichts mehr im Wege steht gehe ich auf die Laufstrecke. Die Atmosphäre ist großartig - vom Applaus der Zuschauer:innen und der Unterstützung der Helfer:innen getragen werden mal wieder erst die letzten beiden Runden richtig hart, doch ich komme ohne größere Probleme - nur etwas langsamer - durch und endlich: ins Ziel! 

Der Massage-Service wird mich vor Muskelkater in den nächsten Tagen bewahren und so habe ich nicht nur die fünfte Teilnahme, sondern auch meine (umgerechnet) beste Zeit beim BM geschafft. In zwei Jahren stehe ich bestimmt wieder am Start, dann zum 10-jährigen Mitteldistanz-Jubiläum und in Form!

Bericht von Eike H.