Erstellt am 26. November 2024
„Dann fahr' doch zur Hölle!“ – Nach diesem Motto verlegte ich kurzerhand meine Wettkampfplanung, da ich meine Jubilee-Teilnahme beim BerlinMan leider nicht wahrnehmen konnte.
Es ist natürlich die „Hölle von Q“ gemeint, eine Halbdistanz quer durch den Harz mit einem Finish im märchenhaften Quedlinburg, benannt nach der gleichnamigen Gasse zum Zieleinlauf in der Altstadt – die Hölle kann man sich durchaus schlimmer vorstellen.
Doch in der Tat: Was für eine spektakuläre Strecke! Nach einer durchwachsenen Nacht im Kombi am Ditfurter See ging es über die 2 km Schwimmen im Morgennebel, bis die Sonne von Osten aus anfing zu blenden. Auf dem Rad fiel mir – nach guter Tradition dieser Saison – auf dem ersten Pflastersteinabschnitt eine Flasche raus. Dennoch bereiteten die kommenden Anstiege erst einmal keine Probleme – Höhenmeter hatte ich dieses Jahr schon einige gesammelt. Außer der Abfahrt von Friedrichsbrunn nach Thale (an den Anstieg zurück gar nicht zu denken) wurde hier kein Rundkurs gefahren oder gelaufen. Leider blieb selten die Gelegenheit, den Kopf unter dem Visier zu heben, um die malerische Landschaft zu bestaunen.
Am Wendepunkt/T2 in Thale konnte man wirklich sagen, dass hier die Hölle los war – die ganze Ortschaft schien auf den Beinen, um das Spektakel zu feiern.
Motiviert ging es auf die Laufstrecke, trailige 21 km quer über Hügel, Wiesen und Felder, vorbei an Windmühle und Teufelsmauer. Am Ende forderte jede erdenkliche Steigung in Quedlinburg noch einmal alles, bis man einfach nur noch ankommen wollte.
So hübsch die Stadt und motivierend die Zuschauer:innen auch waren, nach fünf Stunden und fünf Minuten war ich sehr froh, an diesem wirklich außergewöhnlichen Wettkampf teilgenommen zu haben und gut durch die „Hölle“ auf dem Marktplatz zu finishen!
Text: Eike Hartmann
Foto: Johannes Michel
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