Showtime – 30 Jahre Shinson Hapkido in Berlin

30 Jahre – so lange gibt es den Shinson Hapkido Dojang in Berlin, und seit einigen Jahren ist Shinson Hapkido auch ein Teil der TIB. Am vergangenen Wochenende haben sich aktuelle und ehemalige Trainierende wiedergetroffen. Der Auftakt war eine Kampfkunstshow, bei der sich alle – vom Sechsjährigen bis hin zum Meister (4. Dan) – eingebracht haben.

Neben den klassischen Showeinlagen in Aufstellungsform und den Technikpräsentationen gab es ein breites Programm an individuellen Darbietungen. Kampfkunst bietet genügend Freiheiten, sodass freie Formen entwickelt werden können, die manchmal sogar mit Musik untermalt wurden. So entsteht aus Kampfkunstelementen ein eleganter Fächertanz, oder der klassische Formlauf des Kranichs wird durch sanft schwingende Tücher bereichert. Eine Zweikampfsituation zwischen Jung und Alt wird zum humorvollen Vater-Sohn-Slapstick mit Happy End. Zwischen zwei Männern knistert es, während sie umeinander schleichen, sich gegenseitig herausfordern und mit Fächern aufeinander losgehen – doch sie berühren sich auch immer wieder sanft mit dem Fächer.

Eine Frau wirbelt einen Langstock mit Flatterbändern geschmeidig durch die Luft – mal wild rotierend, mal sanft wiegend. Dabei erzeugen die Bänder einen Klang, der an den wechselhaften Wind des Herbstes erinnert.

Das Zerschlagen von Brettern als Bruchtest wurde mehrfach vorgeführt. Sichtbar ist die Zerstörung, doch dem geht eine innere Sammlung und Konzentration auf den einen entscheidenden Moment voraus. Genau das ist die Herausforderung: sich zu fokussieren, entspannt zu bleiben, egal, was um einen herum geschieht. Zu sehen war der Bruchtest bei den Kindern – erst im Stand, dann gesprungen, aus der Drehung oder als Kombination von allem in einem Mehrfachbruchtest. Zum Abschluss zerteilte der Dojangleiter selbst einen Stein mit der Handkante.

Doch bei Shinson Hapkido geht es nicht um die Leistungen Einzelner – die Gemeinschaft aller zählt, und jede:r trägt etwas dazu bei.