"Einen Ironman machen nur verrückte"

Erstellt am 19. September 2019

…habe ich einmal gesagt. 2014 absolvierte ich meinen ersten Triathlon, seit 2016 bin ich Mitglied der TiB Triathlon Abteilung. Damals wäre ich nicht im Traum darauf gekommen, jemals einen Ironman finishen zu können. Von Jahr zu Jahr wurde jedoch aus einer Begeisterung für die Athleten der Langdistanz, ein Traum, ein Wunsch, ein Plan.

Und plötzlich bin ich an der Reihe beim rolling Start um 6:55 Uhr, springe in die Alster und bin mitten im Rennen des Ironman Hamburg 2019. Im Wasser habe ich mich recht wohl gefühlt, doch am Ende der 3800 Meter war ich natürlich glücklich den Schwimmausstieg zu sehen. Die Zeit von 1:15 h ist nicht berauschend, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass mir das Schwimmen Kräfte geraubt hätte, die mir später fehlen würden.

Der Weg durch die „längste Wechselzone der Welt“ war tatsächlich sehr lang, doch der Sprung auf das Rad ist immer etwas Schönes. Auf den ersten 60 km war ich recht flott unterwegs, so dass ich dann etwas rausgenommen habe, auch wenn ich mich eigentlich gut fühlte. Die flache Radstrecke war teilweise technisch etwas anspruchsvoll (Kopfsteinpflaster, Bahngleisübergänge, enge Kurven und Wind) aber nicht gefährlich. Nach 5:44h auf dem Rad habe ich die 185 km gut überstanden. Es wäre auch schneller gegangen, doch der große Respekt vor dem abschließenden Marathon ließ mich eher passiv fahren.

Schnell ist mein Fahrrad abgelegt und ich in den Laufschuhen und auf dem Marathon, der mich zum Ironman machen soll. Ein tolles Gefühl. Insbesondere, da ich kaum spüre, dass ich bereits über sieben Stunden Sport gemacht habe. Ich bin schnell angelaufen und habe bewusst in Kauf genommen, dass der zweite Halbmarathon dadurch sehr, sehr hart werden wird. Den ersten Halbmarathon laufe ich in 1:52 h. Der zweite wurde dann deutlich langsamer. Der Hotspot mit meinen Unterstützern war für mich immer ein Fixpunkt zur Motivationsgewinnung. So habe ich es geschafft, durch zu laufen und bin lediglich an drei Verpflegungsstationen kurz gegangen, um mich besser versorgen zu können. Für den Marathon brauche ich etwas weniger als 4 Stunden. Auf der Ziellinie lasse ich meiner Freude freien Lauf und höre nach 11:08:39 h die ersehnten Worte „You are an Ironman“.

Von Karlos El-Khatib

Karlos beim Zieleinlauf vom Ironman Hamburg

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