Erstellt am 31. Mai 2018
Dieses Jahr fanden die Deutschen Equality-Meisterschaften in
Köln statt. Spätestens seit den Gaygames 2010 ist bekannt, dass man in Köln
großartige Tanzturniere ausrichten kann, die noch lange Jahre in Erinnerung
bleiben.
So hatten es die Verantwortlichen gar nicht so leicht, die
hohen Erwartungen zu erfüllen. Aber das haben sie toll gemacht. Zwei Tage lang
war es, trotzt des schönen Wetters draußen, im Tanzsaal voll mit Tanzenden und
Publikum. Die Stimmung war die ganze Zeit super, das Parkett prima, die Musik
stimmungsvoll und die Moderation höchst unterhaltsam. Stellvertretend unser
Dank an Angelina Brunone und Dörte Lange, die den Löwenanteil der Organisation
gestemmt haben sowie an alle Helfer*innen des TTC Rot-Gold Köln, der Swinging
Sisters Frauentanzschule Köln und aller anderen Helfer*innen, die zum Gelingen
dieses tollen Events beigetragen haben.
- Die Showgruppe pink-unicorns (Trainer: Gergely Darabos)
gewann in einer Wimpernschlag-Entscheidung die deutsche Meisterschaft nach
ausdrucksstarker Performance vor der A-Formation der Swinging Sisters Köln. Sie
begeisterten vor allem mit ihren Showelementen und
der tollen Interpretation
der Musik von Queen. Der gewonnene „Pott“ taugte allerdings bei der Feier
danach wohl nicht besonders als
Trinkgefäß, haben wir uns erzählen lassen.
- Noch nicht so lang können wir wieder von den Erfolgen von
Latein-Männerpaaren für pinkballroom berichten – und jetzt das! Mit ganz
viel
Herzblut und Engagement erkämpften sich Mark Haps & Kai Vetter den
Deutschen Meistertitel. Die beiden haben sich sichtlich gefreut
und wir uns mit
Ihnen.
- Deutsche Vize-Meisterinnen in der Kombinationswertung
wurden Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner, die sich diese Platzierung mit
einer Finalteilnahme in der A-Klasse sicherten und die Endrunde auf dem Ball
mit Live-Musik und viel Beifall genießen durften.
Doch es gibt noch mehr Erfreuliches zu berichten, nun jedoch
der Reihe nach. Los ging es am Samstag um 10 Uhr (mitten in der Nacht) mit den
Herren Latein Senioren und den Damen Standard. Während wir in erster Kategorie
leider (noch) keine Paare von pinkballroom bejubeln können, waren bei den Damen
Standard ein Paar mit Pinkie-Beteiligung am Start. Kerstin Hübner schaffte es
mit ihrer Partnerin Claudia Neidig (tsc richtigrum) souverän bis in die
B-Klasse auf Rang 5.
Ab mittags wurde es voll, denn um 12:30 Uhr sollte es
losgehen mit den Präsentationsrunden der vier gemeldeten Showgruppen und drei
Showpaare. Da war Gewusel und Geschnatter, Aufregung und Vorfreude
vorprogrammiert. Dazu kamen noch die Starter*innen der Frauen Latein und Herren
Standard, die ab 13:30 Uhr mit ihren Sichtungsrunden loslegen sollten. Doch vor
den Turnierbeginn brauchte man zunächst einmal Geduld, denn kleine Reibungen im
Turnierablauf, die sich gerne am ersten Turniertag einschleichen, haben zu
einer Verzögerung der Nachmittagsveranstaltung etwa zwei Stunden geführt.
An dieser Stelle traurige Erwähnung muss der Umstand finden,
dass zu dieser DM seit langer Zeit zum ersten Mal gar kein Herren Standard-Paar
von pinkballroom am Start war. Auch außerhalb unseres Vereins ist zu
konstatieren, dass die Herren Felder immer kleiner werden. Männer – wo seid
ihr! Equality-Tanzen ist so ein toller Sport. Man muss nicht unbedingt
gewinnen, um Freude dabei zu haben. Lasst euch dieses Event nicht entgehen!
Bei den Frauen Latein fehlten Katrin Purschke & Sophia
Arkenstette nur zwei kleine Kreuzchen zum Einzug in das Finale der Frauen
D-Klasse. In der Frauen C-Klasse konnten sich beide Pinki-Paare in das Finale
durchsetzen. Um den 4. und 5. Platz wurde es richtig eng; da die Anzahl der
gewonnen Tänze gleich war, mussten im Skating-Verfahren die Platzziffern
ausgezählt werden. Leider zogen Kerstin Hübner & Monique Gärtner bei diesem
Vergleich den Kürzeren und verpassten Platz 4 knapp. Sie freuten sich aber
dennoch über ihre gute Leistung. Noch mehr strahlten aber Claudia Lichnofsky
& Simone Britz über die Silber-Medaille in dieser Klasse. Ein toller Erfolg
war für Mel Braune & Steffi Siebels der Einzug in die B-Klasse, auch wenn
sie dann (nur um wenige Kreuze) den Einzug ins Finale nicht erreichen konnten.
Annika Lautenschläger & Ulrike Gutewort tanzen ein fulminantes Finale und
wurden danach von ihrem Trainer und ihren Freunden gefeiert. Kleiner
Wehrmutstropfen: Sie unterlagen im Duell um Rang 3 im Skating-Verfahren.
Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner verpassten in der Sichtungsrunde um nur
wenige Punkte den Einzug in die A-Klasse. Sie zitterten sich dann bis ins
B-Klassen Finale, was dank der tollen Stimmung im Saal richtig viel Spaß machte
und konnten dort Rang 2 erreichen.
Aber danach wurde es erst richtig spannend. Die vier Showgruppen gaben ihr Bestes. Die Hips’n’wheels aus Hannover zeigten uns eindrucksvoll, wie inklusives Tanzen begeisternd gelingen kann. Die B-Formation der Swinging Sisters erfreute uns mit einer witzigen, musikalisch mitreißenden und toll vertanzten Story, die aus tiefstem Herzen kam. Einen ganz engen Fight lieferte sich die A-Formation der Swinging Sisters mit einer beeindruckenden Formationskür zum Thema Burlesk mit unseren pink-unicorns. Die Latein Formation von Trainer Gergely Darabos in der Besetzung Mel Braune, Monique Gärtner, Ulrike Gutewort, Mark Haps, Kerstin Hübner, Anika Lautenschläger, Tatjana Mayer und Kai Vetter verwandelten sich vor dem Finale in perfekte Freddy Doubles (sie glichen sich nahezu wie ein Ei dem anderen) und steckten mit ihrer Begeisterung auch die Wertungsrichter*innen an. Am Ende konnten sie mit dem Hauch von drei Punkten Vorsprung den Titel holen!!!
Am Sonntag starteten am Vormittag die Herren Standard Senioren – leider auch ohne Pinkies. Bei den Frauen Latein Senior*innen freuten wir uns darüber, nach längerer Pause Kerstin & Claudia wieder in Latein auf der Fläche zu sehen. Dies wurde gleich mit Platz 2 bei den Frauen B-Klasse belohnt. Damit erreichten sie in der Kombinationswertung den 4. Platz.
Mit der Nachmittagsveranstaltung ging es diesmal mit nur
geringer Verzögerung los und das war gut so, denn am Abend hatten sich die
Veranstalter*innen mit Gala-Ball und Live-Band etwas ganz Besonderes
vorgenommen. Bei den Frauen D-Standard konnten Kornelia Hinz & Stefanie
Fichter mit Platz 10 ihre eigenen Ziele erreichen und noch einige Paare hinter
sich lassen. Insgesamt waren die Leistungen, die schon in den D-Klassen zu
bestaunen waren, sehr beeindruckend. Katrin & Sophia konnten sich nach dem
knappen Ausscheiden in Latein nun bis ins Finale durchkämpfen: Wieder gab es
ein Skating um Platz 4 und 5 und wieder hatten die Pinkies leider nicht das
bessere Ende für sich. Bis in die B-Klasse ging es für Kerstin & Claudia.
Alle Paare waren eng beieinander. Umso mehr war es schade, dass Kerstin &
Claudia es dann doch nicht in das Finale schafften. Nachdem die Frauen-Latein
A-Klasse mit drei Paaren eher sehr klein gewertet wurde, würdigten die
Wertungsrichter*innen die Qualität des Frauen-Tanzen dann doch mit einer großen
A-Klasse von 11 Paaren. Über den Einzug in das Finale durften sich zwei Pinki-Paare
freuen. Nämlich Tania & Ines Dimitrova sowie Kerstin & Conny. Im
stimmungsvollen geschachtelten Finale traten sie dann zusammen mit Mark &
Kai, die sich bei den Herren Latein qualifiziert hatten auf dem Ball gegen 21
Uhr zu Live-Musik an. Die Stimmung war grandios. Unsere Bedenken, dass die
Live-Musik schwer oder ungewöhnlich sein könnte, verflogen schnell. Richtig im
Tempo, gut zu hören … nur unheimlich lang. Tania & Ines zeigten, dass ihre
Formkurve weiter nach oben geht. Dennoch mussten sie sich in diesem Jahr mit
Platz 4 neben dem Treppchen zufrieden geben. Ein bisschen miteinander reden
hatte schon geholfen – Kerstin & Conny hatten sich am zweiten Tag besser
sortiert und konnten das ihnen Mögliche nun abrufen. Obwohl sie den vor ihnen
Platzierten den Wiener Walzer und Quickstep abnehmen konnten, war es am Ende
der 6. Platz – aber wer will in einem solchen Feld damit schon traurig sein.
Und außerdem bescherte dieser Platz ihren auch noch den Titel Deutsche
Vizemeisterinnen in der Kombinationswertung. Den Abend krönten für pinkballroom
aber Mark & Kai, indem sie mit ihrem Witz und Charme Publikum und mit
harmonischem Tanzen Wertungsrichter*innen gekonnt in ihren Bann zogen und sich
verdient den Deutsche Meistertitel und den Sieg im Turnier sicherten.
Die weiteren Deutschen Meister*innen-Titel gingen an folgende Paare:
- Männer Latein Senioren: Gerd Hummel & Bernd Müller (Tanz Team & TSC Savoy München)
- Frauen Standard Seniorinnen: Susanne Scheuböck & Sibylle Schug (TSC Savoy München)
- Frauen Latein: Marina Hüls & Ute Gaffenberg (TTC Rot-Gold Köln)
- Männer
Standard: Timo Johl & Markus Baumann (TSG Fürth & TSC Savoy München, 3.
Internationale Wertung) Turniersieg:
Thomas Marter & Stefan Lehner (TSC
Wechselschritt Linz)
- Männer Standard Senioren: Christian Pohl & Marc Schleuter (TTC Rot-Gold Köln)
- Frauen Latein Seniorinnen: Claudia Ebert & Katrin Ryborz (TSC Blau-Gold Rondo Bonn)
- Frauen Standard: Claudia Reger & Raphaela Edeler (Swinging Sister & TTC Rot-Gold Köln)
- Show-Paare: Claudia Reger & Marina Hüls (Swinging Sister & TTC Rot-Gold Köln)
- Kombination Senioren sowie Männer Hauptgruppe: Gerd Hummel & Bernd Müller (Tanz Team & TSC Savoy München)
- Kombination Seniorinnen: Dorothea Arning & Almut Freund (TC Spree-Athen Berlin)
- Kombination Frauen Hauptgruppe: Miriam Meister & Angela Pikarski (TSC Mondial Köln)
Cornelia Wagner
Ergänzungen Kerstin Kallmann:
- Und die Fotoausstellung „Equality-Tanzsport heute –
Momente“ ist auch auf Reisen gegangen und ward während der DM anlässlich des
10-
jährigen Jubiläums unseres Verbandes zu bewundern.
- Ergebnisse und Fotos finden sich auf der website www.equalitydancing.de
- Philipp Awounou hat bei Spiegel-online interessanten
Artikel über die Deutsche Meisterschaft
im Equality-Tanzsport geschrieben. Auch
wenn der Titel "Rettet den
Führungswechsel!" etwas anderes suggeriert, geht es um sehr viele Facetten
unseres Sport, woher wir kommen,
wohin wir gehen…. unter anderem auch um den
Führungswechsel.
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